Marion Kalter
Photographs
Im Werk der mit Photographie in unterschiedlicher Form und Technik arbeitenden Künstlerin Marion Kalter spielt das Thema des Körpers eine durchgängige Rolle. In der hier abgdrückten Folge wählt sie ein medium, welches gerade von den Künstlern in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit grossem Enthusiasmus aufgegriffen wurde, denn es garantierte eine Intimität, Unmittelbarkeit aber auch sinnliche Verfremdung, welche die herkömmliche Photographie nicht leisten konnte. Auch für Kalter spielt die satte lichterfüllte sinnliche Farbigkeit des Polaroids eine zentrale Rolle in den Aktfragmenten im Raum, wobei sie die Oberfläche der Aufnahmen noch bearbeitet und eine weitere bildnerische Ebene einfügt, welche der verfremdenden Farbigkeit eine weitere Dimension hinzufügt.
Unschärfe durch Bewegung ausgelöst ist gleichermasssen ein Teil einer der Körper interpretierenden Regie wie auch extreme Blickwinkel und verfremdende Naheinstellungen. Es sind Beschreibungen wie Um-schreibungen eines, ja des zentralen Themas heute, des Körpers im Zeitalter grösster Gefährdung.
Peter Weiermair